Misshandlung von Kleinkindern: Urteil gegen Eltern erwartet
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Der Fall hatte im Januar Aufsehen erregt: Ein fünf Wochen altes Baby war schwer misshandelt worden und kam auf die Intensivstation. Die Eltern stehen seit einem Monat vor Gericht. Die Anklage hat teils lange Haftstrafen beantragt.
Mönchengladbach (dpa/lnw) - Im Prozess um die massiven Misshandlungen zweier Kleinkinder will das Landgericht Mönchengladbach heute die Urteile gegen die angeklagten Eltern verkünden. Der 24 Jahre alte Vater soll seinen fünf Wochen alten Sohn und seine 17 Monate alte Tochter grausam misshandelt haben. Die 20-jährige Mutter der Kinder ist mitangeklagt, weil sie nichts dagegen unternommen hatte. Beide haben die Tatvorwürfe eingeräumt. Die Staatsanwaltschaft beantragte für den Vater 13 Jahre Haft und für die zur Tatzeit 19 Jahre alte Mutter eine Jugendstrafe von viereinhalb Jahren.
Der Vater muss sich wegen schwerer Kindesmisshandlung sowie schwerer und gefährlicher Körperverletzung von Schutzbefohlenen in 28 Fällen verantworten. Der inzwischen von ihm geschiedenen Frau wird Unterlassung in 13 Fälle vorgeworfen. Der heute zehn Monate alte Junge erlitt bleibende Hirnschäden und Knochenbrüche, er lebt bei einer Pflegefamilie. Auch die 17 Monate alte Tochter soll der Angeklagte geschlagen, gequält und verletzt haben. Nach Bekanntwerden der Verletzungen nahm die Stadt Mönchengladbach die Kinder in Obhut.