Missbrauchsfall SV Wehen Wiesbaden: Weitere Razzia in Ermittlungen gegen Jugendtrainer
Frankfurter Rundschau
Im Missbrauchsfall um einen Trainer beim SV Wehen Wiesbaden hat die Polizei mögliche neue Hinweise – aus dem Haus der Mutter des Verdächtigen.
Wiesbaden – Im Fall des Jugendtrainers vom SV Wehen Wiesbaden, der mehrere Jungen betäubt und dann vergewaltigt haben soll, hat die Polizei möglicherweise neue Beweismittel entdeckt. Wie Nadja Niesen, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, der Frankfurter Rundschau am Donnerstag bestätigte, seien am Mittwoch Kellerräume in einem Haus durchsucht worden, in dem die Mutter des Verdächtigen mit ihrem Lebensgefährten wohne. Dabei seien mehrere Festplatten sichergestellt worden, die nun ausgewertet werden müssten.
Ob die Datenträger mit den Vorwürfen gegen den Fußballtrainer in Verbindung stünden, sei noch unklar, so Niesen. Es sei auch noch nicht geklärt, ob der Tatverdächtige abgesehen von seiner eigenen Wohnung teilweise auch in den durchsuchten Kellerräumen gewohnt habe.
Am Montag war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft bereits seit Juni gegen einen 34 Jahre alten Fußballtrainer ermittelt, der beim SV Wehen Wiesbaden zuletzt U12- bis U14-Jugendmannschaften trainiert hatte. Zunächst war ihm vorgeworfen worden, zwischen 2007 und 2014 zwei männliche Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Bei Durchsuchungen Ende Oktober in seiner Wohnung und beim Verein waren dann Videos auf seinem Handy entdeckt worden. Diese sollen zeigen, wie der Trainer in seiner Wohnung an verschiedenen Tagen im Oktober mehrere schlafende oder bewusstlose Jungen vergewaltigt.