Ministerpräsident Weil präsentiert eigenes Modell für Gaspreisbremse
ProSieben
Stephan Weil hat eine Idee für einen Gaspreisdeckel präsentiert: Staat und Verbraucher sollen die Kosten zur Hälfte teilen.
Das Wichtigste in Kürze:
Für Stephan Weil (SPD) steht demnächst eine Landtagswahl in Niedersachsen an – am 9. Oktober findet diese statt. Die missratene Gasumlage der Regierung zieht aktuell viel Kritik auf sich, im Bundestag ging es hitzig zu. Noch vor der Einigung in der Koalition hat Niedersachsens Ministerpräsident ein eigenes Modell für eine Gaspreisbremse vorgelegt.
Er drang der auf eine schnelle Lösung. "Das ist überfällig", sagte Weil der "Süddeutschen Zeitung". Das Modell wurde mit dem Landesenergieminister Olaf Lies erarbeitet. Der Gas-Verbrauch des Vorjahres soll bei diesem Vorschlag als Grundlage genommen werden und der Staat solle die Hälfte der Preissteigerung bei einer möglichen Gaspreisbremse übernehmen. Die andere Hälfte sollen die Verbraucher zahlen, die ihren Anteil durch Sparanstrengungen dann aber verringern könnten.
"Das Modell belohnt die, die mehr Energie sparen", erklärte Olaf Lies. Der Ministerpräsident Weil fügte hinzu: "Es ist zum ersten Mal ein Modell, bei dem die Praktiker sagen, so kann es funktionieren." Die Höhe des vom Staat übernommenen Anteils würde sich dann je nach Preisentwicklung verändern. Der Plan könne also jederzeit flexibel angepasst werden.
"Der Vorteil unseres Modells ist, dass es auch bei veränderten Gaspreisen greift", sagte Lies. Ziel des Modells sei es, "einen praktikablen Vorschlag vorzulegen, von dem die Leute sofort etwas haben", sagte Weil. Denn statt monatelang auf nachträgliche staatliche Zuschüsse zu warten, sollen die Energieversorger den staatlichen Bonus sofort an die Verbraucher weitergeben. Die Energieversorger könnten "das sofort in Abschlagszahlungen einbeziehen", so Lies.