Ministerin fordert Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung
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Erfurt (dpa/th) - Lebensmittelverschwendung sollte aus Sicht von Thüringens Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) ein gesetzlicher Riegel vorgeschoben werden. "Der Handel muss verpflichtet werden, anstatt Lebensmittel wegzuschmeißen diese an soziale Projekte zu spenden", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur anlässlich des Tags des offenen Hofes am Samstag. "Wir haben kein Produktions-, sondern ein Verteilungsproblem bei Nahrungsmitteln."
Die Ministerin verwies auf entsprechende Gesetze in Italien und Frankreich. Auch Spaniens linksgerichtete Regierung hatte am Dienstag ein solches Gesetz auf den Weg gebracht. Vorgesehen sind darin Strafen zwischen 2000 und 60.000 Euro für alle Unternehmen der Produktions- und Vertriebskette, die vermeidbare Lebensmittelabfälle produzieren. "Ich fordere den Bund auf, sich daran ein Beispiel zu nehmen und ein solches Gesetz auch in Deutschland auf den Weg zu bringen", sagte Karawanskij weiter.
Landwirtschaftliche Arbeit und Produkte brauchten mehr Wertschätzung, und Lebensmittel dürften nicht mehr als Ramschware angesehen werden. Ihrem Ministerium zufolge werden in Deutschland jährlich insgesamt etwa 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.