Ministerin Eder: Klimawandel zeigt sich auch in Flüssen
n-tv
Kanzem (dpa/lrs) - Eine sanierte Untersuchungsstation an der Saar soll vor allem die Sauerstoffentwicklung in den Sommermonaten in dem Fluss messen. "Die hier ermittelten Daten helfen dabei, sich anbahnende kritische Situationen im Gewässer frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten", teilte die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) anlässlich der Neueröffnung der Messstation in Kanzem (Kreis Trier-Saarburg) am Freitag mit. Die Station aus dem Jahr 1979 war für rund 800.000 Euro saniert worden.
Anhand der Daten beurteilt das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) die Entwicklung der Wasserqualität und fordert bei bedenklichen Sauerstoffkonzentrationen Gegenmaßnahmen beim Betreiber der Wasserkraftanlagen an: Dieser leitet dann Sauerstoffanreicherungen durch Wasser-Überleitungen an Stauwehren in die Wege. In der stauregulierten Saar war laut Ministerium in den vergangenen Sommern die Sauerstoffkonzentration in einen kritischen Bereich gefallen.
"Hier macht sich der Klimawandel eindeutig bemerkbar", sagte die Ministerin. "Durch hohe Wassertemperaturen und lang andauernde Trockenwetterperioden mit erhöhter Sonneneinstrahlung kommt es immer früher und immer häufiger zu Massenentwicklungen von Algen." Klimaschutz und Gewässerschutz bräuchten geeignete Mess- und Monitoringprogramme. "Das hilft, die Artenvielfalt in Gewässern zu schützen und zu erhalten."
Die Messstation Kanzem sei ein Baustein des Frühwarnsystems, gerade auch für internationale Gewässer. "Wasser kennt keine Grenzen und der Klimawandel auch nicht. Es braucht die gute nationale sowie internationale Zusammenarbeit der beteiligten Behörden", sagte LfU-Präsident Frank Wissmann. Dies sei auch "die Grundlage für ein gutes Klima- und Gewässerschutzmanagement".