Ministerien fordern Solidarität bei ASP-Bekämpfung
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Potsdam (dpa/bb) - Die Kosten für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Waren es 2020 noch 5,6 Millionen Euro, wurden 2021 nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums gut 44 Millionen Euro aufgewendet. Rund 1,3 Millionen Euro hatte die EU im ersten Jahr des Auftretens der Tierseuche mitfinanziert. Für dieses Jahr wurden rund 59 Millionen Euro für die Bekämpfung der Tierseuche in den Haushalt eingestellt, wie Verbraucherschutzministerium und Umweltministerium am Freitag mitteilten.
Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) warb bei anderen Bundesländern um Solidarität bei der Kostenaufteilung. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen schützten mit ihren Maßnahmen als "Bollwerk" nicht nur alle anderen Bundesländer sondern ganz Westeuropa gegen die ASP. Es sei deshalb eine Frage der Gerechtigkeit, dass sich alle Länder an den Kosten beteiligten, so Nonnemacher.
Brandenburg sei wie Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern besonders von der Tierseuche betroffen, betonte Agrarstaatssekretärin Anja Boudon. Schweinehalter, besonders in den Restriktionszonen, hätten erhebliche Ertragseinbußen. Auch andere landwirtschaftliche Betriebe seien durch Einschränkungen in der Flächenbewirtschaftung betroffen.
Seit gut eineinhalb Jahren wird die Tierseuche wegen des anhaltend hohen Infektionsdrucks aus Westpolen über einwandernde Wildschweine nach Brandenburg eingetragen. Bisher sind acht infizierte Gebiete ausgemacht auf einer Gesamtfläche von rund 4800 Quadratkilometern. Durch Zaunbau, Fallwildsuche und Schwarzwildentnahme aus den Restriktionszonen ist es betroffenen Landkreisen gelungen, eine weitere Ausbreitung zu verhindern.