Mindestens fünf Gaza-Bewohner sterben bei Massenpanik
n-tv
Wegen der katastrophalen humanitären Lage sind die Menschen im Gazastreifen auf Hilfslieferungen angewiesen. Wenn diese verteilt werden, kommt es immer wieder zu Tragödien: Diesmal kommen bei einer Massenpanik mindestens fünf Menschen ums Leben. Einige von ihnen sterben durch Schüsse.
Bei Schüssen und einer Massenpanik während der Ausgabe von Hilfslieferungen im Gazastreifen sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmondes mindestens 5 Menschen getötet und 30 weitere verletzt worden. Wie die Organisation mitteilte, hatten sich angesichts der Ankunft von rund 15 unter anderem mit Mehl beladenen Lastwagen Tausende Menschen am frühen Morgen an einem Kreisverkehr in der Stadt Gaza versammelt. Drei der Getöteten seien erschossen worden.
Augenzeugen berichteten, dass Bewohner des Gazastreifens, welche die Verteilung beaufsichtigten, in die Luft geschossen hätten. Aber auch in der Gegend positionierte israelische Soldaten eröffneten demnach das Feuer. Den Berichten zufolge wurden Menschen bei dem Versuch, an Lebensmittel zu gelangen, von Lastwagen überfahren. Videos zeigen einen Lastwagenkonvoi, der sich in der Dunkelheit schnell an brennenden Trümmern in der Nähe des Verteilungspunktes vorbeibewegt, während Menschen schreien und Schüsse zu hören sind. Das israelische Militär erklärte auf Anfrage, es habe "keine Aufzeichnungen über den beschriebenen Vorfall".
Der Kreisverkehr in Gaza-Stadt war bereits Schauplatz mehrerer chaotischer und tödlicher Zwischenfälle bei der Verteilung von Hilfsgütern: Vor rund einer Woche wurden dort nach Angaben der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas 21 Menschen beim Warten auf Lebensmittel durch israelischen Beschuss getötet, ein ähnlicher Vorfall ereignete sich demnach am 14. März. Das israelische Militär bestritt, auf wartende Palästinenser geschossen zu haben.