Mindestens 39 Tote bei Brand in Migrantenunterkunft in Mexiko
DW
Infolge eines Feuers in einer mexikanischen Einrichtung für Migranten sind in der Nacht zum Dienstag mindestens 39 Menschen umgekommen. Betroffen ist eine Unterkunft in der Stadt Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA.
29 Menschen seien bei dem Brand verletzt worden, teilte die mexikanische Einwanderungsbehörde (INM) am Dienstag mit. Die Ursache des Feuers ist unklar. Nach Angaben der Behörde hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks 68 erwachsene Männer aus Mittel- und Südamerika in dem Gebäude auf. Medienberichten zufolge waren die Migranten am Vortag an verschiedenen Grenzübergängen in Ciudad Juárez aufgegriffen worden. Sie waren in die Unterkunft gebracht worden, um sie später in ihre Heimatländer abzuschieben.
Das Feuer brach kurz vor Mitternacht aus und löste einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete vor Ort, wie Feuerwehrleute und Retter abgedeckte Leichen auf den Parkplatz vor der Unterkunft trugen. Rund um die Brandstelle gab es eine hohe Militär- und Polizeipräsenz.
Ciudad Juárez ist eine Grenzstadt in Mexiko, die dem texanischen El Paso direkt gegenüberliegt. Zahlreiche Migranten, die in den USA Zuflucht suchen, stranden in Ciudad Juárez, oftmals weil ihnen die nötigen Dokumente fehlen. Neben Migranten aus Mittelamerika machen sich immer mehr Menschen aus Venezuela, Haiti und Kuba auf den Weg.
Jedes Jahr versuchen zehntausende Menschen aus Mittelamerika, vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern in die USA zu fliehen. Allein im Januar nahmen US-Behörden mehr als 128.000 Menschen beim Versuch fest, von Mexiko aus illegal in die USA einzureisen. Die Migranten sind immer wieder enormen Risiken und Gefahren ausgesetzt. Einem Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge sind seit 2014 7661 Migranten auf dem Weg in die USA zu Tode gekommen oder verschwunden.
US-Präsident Joe Biden hatte im Februar neue Einreisebeschränkungen für Migranten an der Grenze zu Mexiko veranlasst, um die Migrationsströme Richtung US-Grenze einzudämmen. Zuvor hatten ihm die Republikaner einen Kontrollverlust an der südlichen Landesgrenze vorgeworfen. Das amerikanische Asylrecht sieht inzwischen vor, dass Asylsuchende ihren Antrag auf Asyl nicht mehr in den Vereinigten Staaten, sondern in Transitländern auf dem Weg dorthin oder im Internet stellen. Zudem greifen die USA mit den veranlassten Maßnahmen häufiger auf direkte Abschiebungen zurück und belegen abgewiesene Menschen mit einem fünfjährigen Einreiseverbot.