Millionen für Sprachförderung: Grün-Schwarz beschließt Paket
n-tv
Seit Monaten arbeitet die Koalition an einem Sprachförderpaket für den frühkindlichen Bereich. Nun hat sich Grün-Schwarz geeinigt - und will viel Geld investieren.
Stuttgart (dpa/lsw) - Die Regierungsfraktionen von Grünen und CDU haben den Weg für ein Programm zur Sprachförderung an Kitas und Grundschulen in Baden-Württemberg freigemacht. Die Fraktionen hätten das Paket in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart im Anschluss an die Sitzung. Das Paket sei das wichtigste bildungspolitische Vorhaben dieser Legislaturperiode. "Und sicher eines der wichtigsten Projekte überhaupt in der Koalition", sagte Kretschmann.
Für das Programm geht die Koalition im kommenden Doppelhaushalt von Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro pro Jahr aus. Im Beschuss der Fraktionen heißt es, man werde die notwendigen Ressourcen bereitstellen. Das Paket soll in den kommenden Jahren Schritt für Schritt umgesetzt werden. Erste Maßnahmen sollen dem Konzept zufolge im kommenden Schuljahr greifen. Der Endausbau ist demnach für das Jahr 2028/2029 vorgesehen.
Mit dem Paket sollen Kinder mit Sprachproblemen frühzeitig gefördert werden. So sollen Kinder bereits im Jahr vor der Einschulung eine verpflichtende Sprachförderung von vier Stunden pro Woche erhalten, sofern bei ihrer Einschulungsuntersuchung ein Förderbedarf festgestellt wurde. Sprechen die Kinder danach noch immer nicht ausreichend Deutsch, um eine Grundschule besuchen zu können, sind ab dem Schuljahr 2026/2027 sogenannte Juniorklassen vorgesehen. Darüber hinaus plant die Koalition zusätzliche Sprachförderstunden in den ersten und zweiten Klassen.