Mihambo gehts nach Grenzerfahrung besser
n-tv
Weitspringerin Malaika Mihambo lässt das Olympiastadion beben, dann sorgt die frischgebackene EM-Silbermedaillengewinnerin für Schreckmomente: Der Verband vermeldet einen Kollaps, in der Nacht kommt die Entwarnung. Im Gespräch mit RTL/ntv berichtet die Olympiasiegerin von einem aufwühlenden Abend.
Zuerst lieferte Malaika Mihambo bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in München einen starken Weitsprung-Wettkampf, bei dem der Olympiasiegerin eine Winzigkeit zur Goldmedaille fehlte. Sie genoss trotz der ersten Niederlage bei einem Großevent seit 2017 die auch am 7. Wettkampftag fantastische Stimmung im Olympiastadion sichtlich. Und dann kam der Schreck: Mihambo habe nach Kreislaufproblemen einen Kollaps erlitten, teilte der Deutsche Leichtathletik-Verband mit. Erst spät in der Nacht kam die Entwarnung, der großen Athletin gehe es "wieder besser".
Im Gespräch mit RTL/ntv schilderte Mihambo, die darauf Wert legt, mit ihrem Sprung auf 7,03 Meter "Silber gewonnen und nicht Gold verloren" zu haben, nun, wie sie den Wettkampf erlebte - und wie es zu dem Kollaps kam. "Ich habe schon am Tag nach der Quali gemerkt, dass ich noch ein bisschen müde bin. Ich war auch am Wettkampftag noch müde und habe gemerkt, ich kann jetzt nicht zu viel machen, sondern muss lieber noch einen Gang runterfahren und weniger machen, um mich dann für den Abend vorzubereiten. Beim Aufwärmen und zu Beginn des Wettkampfes war dann alles in Ordnung", sagte Mihambo, die erst kurz vor dem Beginn der Europameisterschaften eine Corona-Infektion überwunden hatte.
"Ab Sprung drei habe ich gemerkt, dass es wirklich anstrengend wird. Mir haben die Beine zu kribbeln angefangen und schwerer zu werden. Trotzdem habe ich bei jedem Sprung versucht, an diese 7,06 Meter ranzugehen, mein Bestes zu geben. Es ist natürlich schade, dass es nicht gereicht hat, aber ich bin unheimlich stolz, dass ich so weit gekommen bin." 7,06 Meter, das war die Siegweite, die die Serbin Ivana Vuleta schon im ersten Versuch in die Grube gesetzt hatte und die Mihambo fortan jagte - und dafür in ihren persönlichen Grenzbereich ging. "Ich merke doch, dass ich gestern Abend an meine Grenzen gestoßen bin und auch darüber hinaus gegangen bin und mich jetzt einfach weiter erholen muss." Mittlerweile gehe es ihr aber besser.