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Migrationsroute durch Panama erlebt großen Ansturm
DW
Die Zahl der Migranten, die den gefährlichen Darién-Dschungel in Panama nach Norden durchqueren, steigt dramatisch. Von Januar bis August nutzten so viele Menschen die Route wie in den fünf Jahren zuvor zusammen.
Wie die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) mitteilte, hätten in diesem Jahr bereits 70.376 Migrierende den sogenannten Tapón del Darién durchquert, darunter 13.655 Kinder. Die höchste Zahl in einem einzigen Jahr sei 2016 gemessen worden, als rund 30.000 Menschen durch das Gebiet gekommen seien. "Jeden Tag reisen derzeit zwischen 600 und 1.300 Personen nach Panama ein", sagte die Amerika-Leiterin der Föderation, Martha Keays.
Grund für die Zunahme der Migration seien die ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie. Wegen der schwierigen Reise durch den Dschungel seien viele der Migrantinnen und Migranten traumatisiert. Die IFRC unterstützt die Betroffenen nach eigenen Angaben im Rahmen eines Katastrophenschutzprogramms mit Trinkwasser, Essen und Moskitonetzen, um Malaria und andere Krankheiten zu verhindern.