Migrationspolitik: Ceuta zeigt, wie erpressbar die EU geworden ist
DW
Die EU braucht Marokko, um illegale Migration zu verhindern. Doch weil sie ihre Grenzkontrollen auslagert, ist sie für die aktuelle Misere mitverantwortlich. Marina Strauß, Brüssel.
Es sind markige Worte, die Margaritis Schinas in einem Interview im spanischen Radio wählt: Europa lasse sich von niemandem "einschüchtern" und werde "kein Opfer solcher Taktiken sein". Der Vizepräsident der EU-Kommission bezieht sich damit auf die Tausenden Migranten, die von Marokko aus in die spanische Exklave Ceuta schwammen - was in dieser großen Zahl nur möglich war, weil die marokkanischen Sicherheitskräfte sie passieren ließen, anders als in Abkommen mit Spanien und der EU festgehalten. Alberto-Horst Neidhardt hält die Worte von EU-Kommissar Schinas für "traurige Ironie". Denn es sei die EU selbst, die - vor allem seit den großen Migrationsbewegungen 2015 - die Kontrolle der Außengrenzen der Union an andere Staaten ausgelagert habe, sagt der Analyst der Brüsseler Denkfabrik European Policy Centre (EPC).More Related News