Migrantentragödie: Justiz ermittelt gegen den LKW-Fahrer
DW
53 Frauen und Männer hatten auf ein besseres Leben in den USA gehofft - und starben stattdessen qualvoll in einem überhitzten Lastwagen in Texas. Nun wird gegen vier Tatverdächtige ermittelt, darunter auch den Fahrer.
Der Fahrer des Migrantentransports ist festgenommen worden. Die zuständige US-Bundesstaatsanwaltschaft legt dem 46-jährigen Menschenschmuggel mit Todesfolge zur Last. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe.
Der 46-Jährige ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf Aufzeichnungen von Überwachungskameras an einem Grenzübergang zwischen Mexiko und den USA als Fahrer des Lastwagens zu sehen. Als der Lkw dann am Montag im Großraum San Antonio entdeckt wurde, versuchte er sich "im Gebüsch" zu verstecken.
Nach Angaben des Leiters der mexikanischen Migrationsbehörde, Francisco Garduño, hatte er sogar versucht, sich als Überlebender auszugeben. Die Zeitung "San Antonio Express-News" berichtet unter Berufung auf einen Polizisten, der Mann habe unter dem Einfluss der Droge Crystal Meth gestanden und sei "sehr high" gewesen.
Festgenommen wurde auch ein 28-Jähriger, der mit dem Lkw-Fahrer in Kontakt gestanden hatte. Ihm werden Verschwörung zum Transport illegaler Ausländer mit Todesfolge zur Last gelegt. Auch ihm droht lebenslange Haft oder gar die Todesstrafe. Zwei weitere Männer wurden verhaftet, nachdem Ermittler die Adresse beobachtet hatten, unter der der Lkw registriert war.
Der Fund der Leichen in dem völlig überhitzten Lastwagen hatte international Entsetzen ausgelöst. 53 Menschen haben die Fahrt nicht überlebt. Sie waren mutmaßlich in die USA geschleust worden, San Antonio liegt nur etwa 250 Kilometer von der mexikanischen Grenze entfernt. Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, erklärte, es sei "der tödlichste Fall von Migrantenschmuggel auf amerikanischem Boden".