Meyer-Werft zählt auf Landesbürgschaft
n-tv
Papenburg/Hannover (dpa/lni) - Der Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft rechnet mit einer Landesbürgschaft zur Vorfinanzierung seiner Schiffsneubauten. Das teilte Deutschlands größter Schiffbaubetrieb in Papenburg am Donnerstag mit, machte aber keine Angaben zur Höhe der Bürgschaft. Die Bürgschaft decke teilweise einen Kredit ab, den die Werft bei Banken aufnehme. Es sei das erste Mal in Jahrzehnten, dass die Werft das Instrument einer Bürgschaft nutze, um ihre privatwirtschaftliche Finanzierung zu ergänzen.
Das niedersächsische Finanzministerium in Hannover bestätigte auf Anfrage, dass zuständigen Gremien sich mit einer Landesbürgschaft für die Werft befasst haben. Dabei hätten Vertreter des Kabinetts, des Haushaltsausschusses im Landtag und des Landeskreditausschusses "positiv entschieden". Das Finanzressort stellte aber auch klar: "Damit ist das Verfahren noch nicht final abgeschlossen."
Dem Vernehmen nach soll der Bund wiederum einen Teil des Kreditausfallrisikos des Landes übernehmen. Letzte Details sollten bis Anfang Mai geklärt werden, teilte die Werft mit. Den von den Banken gewährten Kredit werde das Unternehmen bis 2029 vollständig zurückzahlen. Über die Beratungen über die Bürgschaft hatte zunächst das Politikjournal "Rundblick" berichtet.
Die Werft baut jahrelang an den gigantischen Kreuzfahrtschiffen, die bis zu einer Milliarde Euro kosten. 80 Prozent der Summe fließen aber erst bei Ablieferung; bis dahin muss die Meyer-Werft den Bau vorfinanzieren. Dafür soll der neue Bankenkredit dienen, der teilweise durch das Land abgesichert wird.