Meyer für unbürokratisches Handeln nach Schafsrissen
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Oldendorf-Himmelpforten (dpa/lni) - Nach dem schweren Übergriff auf eingezäunte Schafe im Landkreis Stade hat Umweltminister Christian Meyer die Hoffnung auf unbürokratischeres Handeln ausgedrückt. Zwar setze man zunächst immer auf die Verbesserung des Herdenschutzes. Die Mittel dafür seien im Sommer aufgestockt worden. Gleichwohl seien sich der Grünen-Politiker und Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) nach einem Gespräch mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) einig, dass der Bund mehr für die Länder tun müsse.
Ministerin Steffi Lemke hatte jüngst mehr Abschüsse von "Problem-Wölfen" gefordert. "Abschüsse von Wölfen, die das Überwinden von höheren Zäunen gelernt haben oder sich Menschen gegenüber zu sehr nähern, sind möglich und können rechtskonform von den Ländern durchgeführt werden. Diese Möglichkeit sollte in Zukunft verstärkt genutzt werden", sagte die Grünen-Politikerin Anfang Juli im Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Weiter sagte Lemke: "Wir wollen dafür sorgen, dass die Verfahren unbürokratischer und praxisnäher funktionieren." Abschüsse seien notwendig, "um die Akzeptanz zum Schutz des Wolfs aufrechtzuerhalten", betonte Lemke. Alle Beteiligten müssten Rechtssicherheit haben, wenn eine Abschussgenehmigung erteilt werde.
Meyer sagte am Montag: "Ich bin sehr froh, dass die Bundesministerin sehr zeitnah Vorschläge für ein praktikableres, einfacheres Handeln bei Nutztierrissen in Aussicht gestellt hat", sagte Meyer am Montag. Niedersachsen werde diese intensiv prüfen und mit seinen eigenen Praxiserfahrungen im Hinblick auf die Umweltministerkonferenz im Herbst daran mitwirken, ein ausgewogenes regional differenziertes Wolfsmanagement zu erarbeiten und umzusetzen.