
Meuthen sieht für AfD "keine Zukunft mehr"
n-tv
Ex-Parteichef Meuthen erklärt im RTL-Interview, warum er nicht mehr Teil der AfD sein will. Es sei im nicht gelungen, die Partei auf einen "Kurs von Maß und Mitte zu bringen". Dass er sich nicht schon früher von der in Teilen rechtsextremen Partei gelöst hat, verteidigt Meuthen als Akt der Beharrlichkeit.
Der ehemalige Co-Parteivorsitzende Jörg Meuthen sieht für die AfD keine guten Aussichten. "Ich sehe in dieser Partei für mich, ich sehe aber auch für die Partei selbst keine Zukunft mehr", sagte der 60-Jährige bei "RTL Aktuell". Seinen Schritt bezeichnete Meuthen als "Befreiung". "Ich gehe den Schritt deswegen, weil ich verschiedene Richtungen in der Partei nicht mehr mitgehen konnte. Daraus habe ich die Konsequenz gezogen. Das war notwendig."
Er sei ein beharrlicher Mensch und gehe solch einen Schritt nicht gleich, "sondern überlege es mir lange", sagte er. "Es sind viele Einzelereignisse, die sich wie an einer Perlenkette aneinanderreihen, die mich zu der Überzeugung haben kommen lassen, dass mein Bemühen, die Partei auf einen Kurs von Maß und Mitte zu bringen, nicht erfolgversprechend ist für die Zukunft." Da müsse er nun sagen, "ist es auch Zeit zu gehen".
Auf die Frage, ob er sich nicht schon früher von der Partei hätte lossagen müssen, die seit 2019 im Visier des Bundesverfassungsschutzes steht, sagte Meuthen, er sei "nicht der Typ, der schnell die Flinte ins Korn schmeißt. Und wenn nun einige sagen, das hätte er schon viel früher machen sollen – nun denn, dann mögen sie diese Meinung haben." Gegen rechte Umtriebe habe er lange gekämpft. "Ich erinnere an die Parteitagsreden, an verschiedene Beschlüsse, die ich im Bundesvorstand herbeigeführt habe - Causa Kalbitz, Causa Sayn-Wittgenstein und andere - das war harte Arbeit gegen immense Widerstände."