Meuthen scheitert an der eigenen Partei
n-tv
Auf einem chaotischen Parteitag im Jahr 2015 steigt Jörg Meuthen zum Vorsitzenden der AfD auf. Seither versucht er, seine Partei regierungsfähig zu machen. Doch letztlich scheitert der 60-Jährige im Kampf gegen die offen radikalen Kräfte. Es ist eine Niederlage in Raten.
Schritt für Schritt verlagert sich das Machtgefüge in der AfD in Richtung der radikalen Kräfte. Parteichef Jörg Meuthen suchte erst deren Nähe und stellte sich dann offen gegen sie. Nun gibt der 60-Jährige auf. Er werde auf dem Bundesparteitag im Dezember nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren, schrieb Meuthen an die AfD-Mitglieder. Sechseinhalb Jahre war er dann im Amt - und prägte die 2013 gegründete Partei entscheidend mit.
Praktisch aus dem Nichts kam Meuthen im Juli 2015 auf dem chaotischen Essener Mitgliederparteitag an die AfD-Spitze. Als Frauke Petry dort Stimmung gegen Parteigründer Bernd Lucke machte und ihn aus dem Amt jagte, war Meuthen zur Stelle. Als Petrys "Mann im Beiwagen" wurde der neue Co-Vorsitzende zunächst betitelt. Doch der Wirtschaftsprofessor festigte beharrlich seine Position. 2016 machte er seine Kampfansage an das "links-rot-grün versiffte 68er-Deutschland", die er vielfach wiederholte.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.