Methankonzentration steigt so stark wie noch nie
n-tv
Methan gilt als der zweitgrößte Treiber des menschengemachten Klimawandels. US-Forscher gehen davon aus, dass es 2021 einen Rekordanstieg in der Konzentration in der Atmosphäre gab - das zweite Jahr in Folge.
Die globale Methan-Konzentration in der Atmosphäre ist im vergangenen Jahr stärker gestiegen als je zuvor. Das berichten Wissenschaftler der US-Forschungsbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) und warnen vor dem beschleunigenden Effekt des Treibhausgases für den Klimawandel.
Methan gilt nach Kohlendioxid als zweitwichtigste, menschengemachte Ursache für die Erderwärmung. Bereits 2020 hatten die Wissenschaftler einen Rekordanstieg im Methanlevel der Atmosphäre beobachtet. Vorläufige Analysen haben nun ergeben, dass dieser Wert 2021 offenbar noch einmal deutlich übertroffen wurde. Gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter ist das Methanlevel um 162 Prozent gestiegen. Dabei hat sich der Anstieg vor allem in den vergangenen Jahren beschleunigt. Allein im Vergleich zu den Jahren 1984 bis 2006 ergibt sich aus heutiger Sicht ein Anstieg um 15 Prozent.
Zahlen des deutschen Umweltbundesamtes zeigen einen ähnlichen Trend. Die an den deutschen Messstationen entnommenen Methanwerte liegen dabei über dem weltweiten Durchschnitt, der von der World Meterorological Organzisation (WMO) erhoben wird. Wie bei Treibhausgasen üblich wird die Methangas-Konzentration in der Atmosphäre in "parts per billion" (ppb) angegeben, also mit der Zahl der Methanmoleküle je einer Milliarde Luftmoleküle.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.