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Mesut Özil, der teuerste Ersatzspieler der Welt
RTL
Die Karriere des Mesut Özil nach 2018, eine Geschichte voller Missverständnisse. Diplomatisch formuliert. Und eine sehr teure für die Vereine.
Die Karriere des Mesut Özil nach 2018, eine Geschichte voller Missverständnisse. Diplomatisch formuliert. Und eine sehr teure für die Vereine. Nach seinem unwürdigen Ende beim FC Arsenal droht bei Fenerbahce – besser gesagt für Fenerbahce – ein ähnliches Schauspiel. Noch im Januar 2021 als Heilsbringer in Istanbul gefeiert, steht der Weltmeister von 2018 seit März nicht mal mehr im Kader. Suspendierung aus immer noch unbekannten Gründen.
Geschichte wiederholt sich nicht, lautet eine Binsenweisheit – in diesem Fall schon. Denn, wer meint, Özil habe die Absicht, den Verein zu verlassen, der irrt. "Mesut wird noch zwei Jahre bei Fenerbahçe spielen. Wir haben diesen Vertrag nicht für ein Jahr abgeschlossen. Natürlich möchte niemand die aktuelle Situation. Ich denke, Mesut wird nächste Saison bei Fenerbahçe weitermachen", sagte Berater Erkut Sögüt im Interview mit "Radyospor".
Finanziell lohnt sich das Abenteuer Türkei für den 33-Jährigen allemal. Sechs Millionen Euro soll er am Bosporus pro Jahr kassieren. Und ob man spielt oder nicht, fällt für ihn ohnehin kaum ins Gewicht. Parallelen zu seinen Zeit bei Arsenal sind nicht zufällig.
Zur Erinnerung: Nach dem Abschied von Arsene Wenger erlosch Özils Stern in London nach und nach. Trainer Unai Emery und der Mittelfeldspieler fanden kaum zueinander. In der Saison 2019/20 absolvierte er lediglich 23 von 54 Pflichtspielen für die "Gunners". Und das als Topverdiener. Denn: Noch unter Wenger wurde der Vertrag mit Özil verlängert. Zu fürstlichen Konditionen. 350.000 Pfund pro Woche. Da sind rund 21 Millionen Euro pro Jahr.
Während Özil bei Emery in der Regel noch im Kader stand, setzte Emery-Nachfolger Mikel Arteta ihn meistens auf die Tribüne. Ein sehr teurer "Spaß" für den Verein. Und dass sich Özil mit aller Macht in den Kader zurückkämpfen wollte, davon ist nichts bekannt. Im Gegenteil: Sowohl Emery als auch Arteta warfen ihm mangelnden Einsatz und Willen vor.
Nun steht Fenerbahce vor einem kostspieligen Problem. So schnell wird der türkische Topclub seinen Spitzenverdiener nicht los. Eines kann man Özil nicht absprechen: Sitzfleisch. "Fenerbahçe war ein langfristiges Projekt von Mesut. Er ist kein Fußballspieler, der geht, nur weil etwas vorgefallen ist. Sein Wille ist es, bei Fenerbahçe zu bleiben", betonte Sögüt.
Immerhin kommt im Sommer nach dem Aus für Ismail Kartal ein neuer Trainer. Ein Chance für Özil? Kleiner Spoiler: Es wird alles einen gewohnten Gang gehen. (tme)