
Merz verteidigt Privatflug zu Lindners Hochzeit
n-tv
Die Bilder sorgen Anfang des Monats für Kritik: Zur Hochzeit von Finanzminister Lindner und der Journalistin Lehfeldt fliegt Merz zusammen mit seiner Frau in einem Privatflieger. Im ZDF-Sommerinterview bezieht der CDU-Chef dazu Stellung. Zudem distanziert er sich erneut vom sächsischen Ministerpräsidenten Kretschmer.
CDU-Chef Friedrich Merz hat seine Anreise mit dem Privatflugzeug zur Hochzeit von Finanzminister Christian Lindner verteidigt. Er bereue nicht, mit dem Flugzeug angereist zu sein, sagte Merz im ZDF-"Sommerinterview". "Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ich verbrauche mit diesem kleinen Flugzeug weniger Sprit als jeder Dienstwagen eines Mitgliedes der Bundesregierung. Und deswegen fliege ich." Er nutze sein Flugzeug vor allem für berufliche Zwecke. "Ich stehe dazu, und es ist, wenn Sie so wollen, ein alter Traum von mir. Immer schon gewesen."
Die Bilder von Merz und seiner Frau Charlotte hatten Anfang Juli Schlagzeilen gemacht. Der CDU-Chef steuerte die Maschine selbst nach Sylt, wo FDP-Chef Lindner und die Politik-Reporterin Franca Lehfeldt heirateten. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir antwortete am Sonntagabend bei Twitter. Als Mitglied der von Friedrich Merz angesprochenen Bundesregierung erlaube er sich einen schnellen Faktencheck: "Mein Dienstwagen ist ein E-Auto und verbraucht deshalb direkt gar keinen Sprit. Mein Fahrrad auch nicht", schrieb der Grünen-Politiker und postete dazu einen Zwinkersmiley.
Indes bezog Merz auch Stellung zu anderen aktuellen Themen. Er hat sich erneut von den Aussagen des sächsischen Ministerpräsidenten und CDU-Vize Michael Kretschmer zu den Russland-Sanktionen distanziert. "Wir haben mit Michael Kretschmer einen Ministerpräsidenten in unseren Reihen, der das aus der sächsischen Perspektive anders sieht, aber auch das ist nicht die Meinung der Union", sagte Merz. Kretschmer hatte am Dienstag erklärt, Deutschland müsse im Krieg zwischen Russland und der Ukraine vermitteln und erwirken, "dass dieser Krieg eingefroren wird". Man brauche weiter russische Rohstoffe.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.