Merkel spricht von "bitteren Stunden"
RTL
Die Entscheidung zum US-Rückzug aus dem Land habe eine Kettenreaktion ausgelöst, sagte die Kanzlerin nach Angaben mehrerer Teilnehmer im CDU-Bundesvorstand.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im CDU-Präsidium nach Angaben von Teilnehmern von "bitteren Stunden" in Afghanistan gesprochen. Die Entscheidung zum US-Rückzug aus dem Land habe eine Kettenreaktion ausgelöst, sagte die Kanzlerin nach Angaben mehrerer Teilnehmer am Montag im CDU-Bundesvorstand. Die Machtübernahme der Taliban sei gerade für die bitter, die an Demokratie und Freiheit geglaubt hätten, sowie für Frauen. +++ Alle aktuellen Entwicklungen zur Situation in Afghanistan finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++ Man müsse nun mit einer Flüchtlingsbewegung rechnen und Hilfe in den Nachbarländern organisieren. Zuvor hatte CDU-Chef Armin Laschet mit Blick auf die Entwicklung in Syrien und die Flüchtlingsbewegungen dort gewarnt, 2015 dürfe sich nicht wiederholen. Merkel umriss im CDU-Bundesvorstand nach Angaben von Teilnehmern auch die Dimension der Evakuierungsmission der Bundeswehr. Sie sprach demnach von rund 10.000 Personen, die Deutschland aus Afghanistan evakuieren wolle. Die Bundesregierung habe vor Monaten bereits 2500 Ortskräfte identifiziert. Bei 600 wisse man derzeit nicht, ob sie bereits in Drittstaaten seien, habe Merkel gesagt. Weitere 2000 Menschen wie Menschenrechtler und Anwälte sollten auch ausreisen. Insgesamt handele es sich inklusive der Familien um rund 10.000 Menschen. "Wir evakuieren nun in Zusammenarbeit mit den USA die Menschen. Ohne die Hilfe der Amerikaner könnten wir so einen Einsatz nicht machen", wurde die Kanzlerin zitiert.More Related News