
Merkel ließ die Dinge laufen – bis zur Kölner Silvesternacht
Die Welt
Kanzlerin Angela Merkel zeigte nur selten Interesse an der Sicherheitspolitik in Deutschland – sondern überließ diese weitgehend den Innenministern. An wichtigen Wegmarken aber griff sie ein – und einen Minister kostete das seinen Posten.
Die Flüchtlingskrise von 2015 war jener Moment, an dem Merkel zur Innenexpertin wurde: Als Anfang Oktober 2015 Massen von Menschen Zuflucht nach Deutschland suchte und die im Fernsehen übertragenen Bilder übermächtig wurden, erklärte Merkel die Flüchtlingspolitik zur Chefsache – und ließ im Kanzleramt eine Stabsstelle einrichten. Bis heute koordiniert diese das so bedeutsam gewordene Politikfeld, geleitet vom Kanzleramtschef. Diese Zentralisierung der Kompetenz ging zu Lasten von Minister de Maizière, der 2013 seine zweite Amtszeit angetreten hatte. Zwischen Merkel und ihm kochte damals ein Streit um die richtige politische Reaktion auf die Notlage hoch: Merkel sah damals keine Notwendigkeit für den Stopp einer massiven unkontrollierten Zuwanderung – de Maizière dagegen schon. Er suchte Hilfe an höherer Stelle:More Related News