Merkel ist als Retterin gekommen. Für ihr Vermächtnis, nicht für Laschet
Die Welt
Im Endspurt des Wahlkampfs greift Angela Merkel doch noch vehement ein und geht mit Unions-Kandidat Armin Laschet auf Tour. Sie lockt die Menschen an, Laschet soll sie dann von sich überzeugen. In Stralsund zeigt sich, dass die Kanzlerin auch um ihr Vermächtnis kämpft.
Der erste Ort, an dem er nach der Wende Urlaub gemacht hatte, verrät Armin Laschet, sei Kühlungsborn gewesen, also hier im schönen Mecklenburg-Vorpommern, nein Moment, korrigiert er sich sofort – in Meeeecklenburch-Vorpommern, so heißt das ja, sagt er, bloß nicht noch einen dummen Fehler machen, und dann zur Sicherheit noch einmal mit noch mehr „e“: Meeeeeeecklenburch-Vorpommern. Jetzt müsse er auch bald mal nach Rügen und Greifswald fahren, sagt er und neben ihm steht die Kanzlerin und lächelt.
Nicht ihr mädchenhaftes Angela-Lächeln, sondern das gütige Gouvernanten-Lächeln, das Donald Trump vielleicht auch ganz gut kennt. Aber man muss genau hinsehen, um das zu bemerken. Auf der Bühne stehen nicht Tristan und Isolde, sondern Ike und Tina Turner in ihren harten Zeiten. Als es schwer war, aber nicht anders ging.