
Merkel dreht noch eine Ehrenrunde
n-tv
Wieder einmal weilt Kanzlerin Merkel in Washington, wieder einmal wird sie besonders herzlich empfangen. Dennoch hat ihr letzter Besuch etwas von Routine, wie sich bei ihrer Rede an der Johns-Hopkins-Universität zeigt, wo sie die Ehrendoktorwürde erhält.
Es ist bezeichnend, dass die spannendste Frage an Angela Merkel die Zeit nach ihrer Kanzlerschaft betrifft. Bei ihrem Besuch der in der Corona-Pandemie weltberühmt gewordenen Johns-Hopkins-Universität in Baltimore fragt sie der Direktor der Hochschule, was sie eigentlich mache, wenn sie das erste Mal aufwache und keine Kanzlerin mehr sei. Entschuldigend fügt er hinzu, das sei wohl eine Frage, die sonst Oprah Winfrey stelle, die als Fernseh-Talkerin jahrzehntelang so etwas von ihren prominenten Gästen wissen wollte. Merkels Antwort ist eigentlich nicht der Rede wert, denn wie sie glaubhaft machte, weiß sie es auch noch nicht und möchte sich erst dann überlegen, was sie dann tut. Aber es passt zu diesem USA-Besuch, dass das, was sie zur aktuellen Lage zu sagen hat, nicht mehr allzu spannend ist. In gut zwei Monaten, eine zügige Regierungsbildung vorausgesetzt, ist sie nicht mehr im Amt und dann liegen 16 Jahre Kanzlerschaft hinter ihr. So erhält sie an der Universität nicht nur eine Ehrendoktorwürde, ihr ganzer Besuch in Washington hat etwas von einer Ehrenrunde, auf die sie gar keinen großen Wert mehr zu legen scheint.
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