Mercedes-Chef moniert hohen Krankenstand in Deutschland
n-tv
So manchem Manager ist der hohe Krankenstand in Deutschland ein Dorn im Auge. Nicht nur Allianz-CEO Bäte sieht hierzulande ein Problem, sondern auch Mercedes-Chef Källenius. Für die Unternehmen sei das ein Standortnachteil.
Der Chef des Autobauers Mercedes-Benz, Ola Källenius, sieht die Anzahl der Krankentage deutscher Arbeitnehmer als Nachteil für den Wirtschaftsstandort. Der Manager sagte dem "Spiegel": "Der hohe Krankenstand in Deutschland ist ein Problem für die Unternehmen." Mit Blick auf Mercedes-Benz sagte Källenius, wenn unter gleichen Produktionsbedingungen der Krankenstand in Deutschland teils doppelt so hoch sei wie im europäischen Ausland, habe das wirtschaftliche Folgen.
Mercedes produziert PKW, Vans und Komponenten in Deutschland, Ungarn, Rumänien, Spanien und Polen in meist ähnlich aufgebauten Werken. Ein Sprecher des Unternehmens wollte keine konkreten Angaben zum Krankenstand bei der Marke mit dem Stern machen. Källenius befeuerte mit seinen Aussagen die Debatte, ob deutsche Arbeitnehmer zu häufig krank daheimbleiben. Mercedes tut nach seinen Worten viel für seine Mitarbeiter, "von Arbeitsschutz und ergonomischen Arbeitsabläufen über Gesundheitsberatungen, Grippeschutzimpfungen bis hin zu Resilienz-Trainings".
Källenius ist nicht der einzige DAX-Konzernchef, der den Krankenstand in Deutschland kritisch sieht. Zuletzt monierte Allianz-CEO Oliver Bäte im "Handelsblatt", dass die Deutschen weit mehr Krankentage hätten als Beschäftigte in den USA oder der Schweiz.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.