
Menschliche Fehler bei Güterzug-Crash vermutet
n-tv
In Niedersachsen prallt ein Güterzug auf einen wartenden Zug, explosives Propangas tritt aus. Erste Nachforschungen hätten jetzt ergeben, dass das Unglück auf menschliches Versagen zurückzuführen ist, teilt die Polizei mit. Gegen eine Mitarbeiterin der Deutschen Bahn wird ermittelt.
Nach einem schweren Unfall zwischen zwei Güterzügen in Leiferde im Landkreis Gifhorn sind die Einsatzkräfte auch vier Tage nach dem Unfall mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Derzeit versuche man, das explosive Propangas aus zwei beschädigten Kesselwagen zu bekommen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Das Gas wird dazu in eine sogenannte Fackel geleitet und an deren Ende kontrolliert abgebrannt. Vorher habe man das Gas aus den umgestürzten Kesselwaggons abgepumpt.
Die Kessel konnten aufgrund der Schieflage allerdings nur zur Hälfte leergepumpt werden. Das Abbrennen des restlichen Gases könnte nach Angaben des Feuerwehrsprechers mehrere Tage dauern. Am vergangenen Donnerstag war es auf der Bahnstrecke zwischen Hannover und Berlin bei Leiferde zu dem schweren Unfall gekommen. Zunächst hielt ein Güterzug an einem Signal. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler gab eine Mitarbeiterin der Deutschen Bahn die Strecke fälschlicherweise für einen weiteren Güterzug frei, wie die Bundespolizei mitteilte.
Dieser aus 25 mit Propangas gefüllten Kesselwagen bestehende Zug prallte dann von hinten auf den stehenden Zug. Vier der Waggons kippten durch den Aufprall auf die Seite. Zwei wurden so stark beschädigt, dass das Gas ausströmte. Auch die Oberleitung wurde beschädigt. Ein Mensch wurde leicht verletzt. Für das Auspumpen der zwei weiteren auf der Seite liegenden Kesselwagen suche man derzeit noch eine Lösung, sagte der Feuerwehrsprecher. Da die Anschlüsse an dem Wagen beschädigt seien, müsse man eine Spezialanfertigung herstellen. Bei der Bergung der Züge mussten die Einsatzkräfte ständig darauf achten, dass sich die Gase nicht entzünden.

Ein Tanklaster ist in Ubstadt-Weiher nördlich von Karlsruhe mit einer Straßenbahn zusammengestoßen. Beide Fahrzeuge stehen nach Angaben der Polizei in Flammen. Eine massive Rauchwolke steigt in die Luft. Ein Mensch sei mutmaßlich schwer verletzt, sagte eine Polizeisprecherin. Hinweise auf eine größere Zahl Verletzter oder gar Toter gibt es ihren Angaben zufolge bislang nicht.