Menschenrechtler zeigen deutsche Firmen an
Süddeutsche Zeitung
Der Generalstaatsanwalt soll ermitteln, ob deutsche Firmen durch ihre Geschäfte in China Beihilfe zur Versklavung von Uiguren geleistet haben.
Gegen mehrere deutsche Bekleidungsmarken und Einzelhändler hat die Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) Strafanzeige beim Generalbundesanwalt in Karlsruhe eingereicht. "Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Form der Versklavung durch Zwangsarbeit", lautet der Vorwurf. Im Kern geht es um die China-Aktivitäten der Firmen und die Frage, welche Geschäftsbeziehungen sie in die westchinesische Region Xinjiang unterhalten. Dort an der Grenze zu Kasachstan werden Hunderttausende Uiguren in Umerziehungslagern weggesperrt. Von September bis November pflücken nach Schätzungen von Fachleuten mutmaßlich bis zu einer halben Million Uiguren Baumwolle auf den Felder Xinjiangs, zum Großteil per Hand und gegen ihren Willen. Die chinesische Regierung bestreitet die Existenz von Zwangsarbeit in Xinjiang, spricht von Ausbildungs- und Arbeitsprogrammen, die den Extremismus in der Region bekämpfen sollen.More Related News