Menschenrechtler kritisieren Abschiebungen nach Afghanistan scharf
DW
Pro Asyl wirft der Bundesregierung vor, ihre Pläne für Abschiebungen nach Afghanistan rücksichtslos voranzutreiben. Das sei völlig unverantwortlich, angesichts des unaufhaltsamen Vorrückens der Taliban.
Die Menschenrechtsorganisation teilte mit, nach ihren Erkenntnissen stehe ein Abschiebeflug von Deutschland über Wien nach Kabul unmittelbar bevor. "Es ist völlig unverantwortlich, trotz des unaufhaltsamen Vorrückens der Taliban weiter nach Afghanistan abzuschieben", erklärte die rechtspolitische Referentin bei Pro Asyl, Wiebke Judith. Nach Informationen aus "gut unterrichteten Kreisen" sei ein eigentlich für den 10. August geplanter Abschiebeflug auf diesen Dienstag vorverlegt worden, erklärte die Organisation. "Die Bundesregierung zieht alle Register, um die Menschen noch gerade rechtzeitig loszuwerden, bevor die Taliban auch Kabul eingenommen haben", kommentierte Judith das Vorgehen. "Das offenbart eine menschenverachtende Haltung." Nach Angaben der Organisation, die sich für den Schutz und die Rechte von asylsuchenden Menschen in Deutschland und Europa einsetzt, handelt es sich bei dem Flug um eine gemeinsame Aktion mit Österreich. Zunächst werde eine Maschine aus Deutschland Richtung Wien starten, von dort aus gehe es weiter nach Kabul.More Related News