Menschenhändler nehmen Flüchtlinge ins Visier
n-tv
Aus der Ukraine fliehen jeden Tag Zehntausende Menschen vor dem Krieg in die Nachbarländer - die meisten davon Frauen und Kinder. Vor allem für alleinreisende Minderjährige ist das Risiko groß, auf ihrer Flucht in die Fänge von Menschenhändlern zu geraten. Der Europarat warnt vor den Kriminellen.
Der Europarat hat vor der Gefahr des Menschenhandels mit ukrainischen Flüchtlingen gewarnt. In den Ländern, in denen die Menschen ankämen, müssten Beamte und Hilfsorganisationen "vor den Risiken von Menschenhandel und Ausbeutung gewarnt werden", teilte das Expertengremium des Europarats für Menschenhandel (Greta) mit.
Demnach sind schätzungsweise 90 Prozent der mehr als drei Millionen Menschen, die aus der Ukraine seit Kriegsbeginn geflohen sind, Frauen und Kinder. Das Gremium des Europarats forderte behördliche Maßnahmen, "um betrügerische Angebote" von Transport, Unterbringung und Arbeit zu vermeiden. Die Greta-Experten wiesen dabei auf das besondere Risiko für allein fliehende Kinder hin.
Es gebe Berichte, dass Menschenhändler auf unbegleitete geflüchtete Kinder abzielten, teilte das Gremium mit. Von diesen Kindern seien viele derzeit "unauffindbar", teilweise infolge von Evakuierungen von Waisenheimen in der Ukraine. Die EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hatte bereits vor der Gefahr für unbegleitete Minderjährige gewarnt, während ihrer Flucht Opfer von Kriminellen zu werden.