Menschen in Nordhessen besonders von Rückenschmerzen geplagt
n-tv
Bad Homburg (dpa/lhe) - Mehr als 1,85 Millionen Menschen in Hessen sind einer Krankenkasse zufolge 2021 wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung gewesen. Das sind mit 29,3 Prozent etwas weniger als im Bundesdurchschnitt (31,4 Prozent), wie aus dem am Dienstag veröffentlichten "AOK-Gesundheitsatlas Rückenschmerzen" des Krankenversicherers AOK hervorgeht.
Am größten sei der Anteil im Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit knapp 40 Prozent gewesen, in Darmstadt wiederum habe es mit 22,6 Prozent die wenigstens Arztbesuche wegen eines Rückenleidens gegeben. Bei ihrer Auswertung stützt sich die AOK auf eigene Daten und Daten des Statistischen Bundesamtes.
"Bedeutende Risikofaktoren für die Chronifizierung von Rückenschmerzen sind Übergewicht und Depression", erklärte der Mediziner der AOK Hessen, Christoph-Gerard Stein. Zudem werde die Diagnose "Rückenschmerzen" in ländlichen Regionen mit einer eher älteren Bevölkerung häufiger festgestellt als in größeren Städten. Es sei daher nicht überraschend, dass vor allem Nordhessen über dem landesweiten Durchschnitt an Beschwerdefällen liege, sagte Stein.
Die volkswirtschaftlichen Folgen von Rückenschmerzen sind hoch: Fast 14 Prozent der krankheitsbedingten Arbeitsaufwendungen lassen sich nach Angaben des Versicherers auf Rückenschmerzen zurückführen. Im Bundesvergleich schneidet Hessen jedoch gut ab, wie die AOK mitteilte. So liege die Verbreitung der Rückenschmerzerkrankung in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen deutlich höher.