Melonis überraschender Kurs in der Migrationspolitik
Die Welt
Bei einem Bootsunglück vor Italien sind mindestens 62 Migranten ertrunken. Regierungschefin Giorgia Meloni stellt in Aussicht, gefährliche Überfahrten künftig zu verhindern. Dass sie auf schrille Töne weitgehend verzichtet, dürfte zwei Gründe haben.
Eine weiße Babyflasche, die zwischen zerbrochenen Bootsplanken an einem Strand liegt, erzählt von dem Drama, das sich am Sonntag vor der Küste Italiens abgespielt hat: Mindestens 62 Migranten sind ertrunken – beim Versuch, Europa zu erreichen. Unter den Toten sind rund 20 Kinder, eines von ihnen wurde nur wenige Monate alt.
In Italien erhält das Unglück viel Aufmerksamkeit: Die Bilder der traumatisierten Überlebenden und abgedeckten Leichen an einem Badestrand schockieren Gesellschaft und Politiker gleichermaßen. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sieht sich durch das Unglück in ihrem Kurs bestätigt. Überraschend ist dabei, wie die Politikerin das Thema angeht, ganz anders als vor ihrem Amtsantritt erwartet worden war.