
Melnyk rechtfertigt scharfe Töne
n-tv
Der ukrainische Botschafter in Berlin steht oft in der Kritik - seine direkte Art sorgt zum Teil für Unmut in der Bundesrepublik. Andrij Melnyk rechtfertigt seinen scharfen Ton gegenüber der Bundesregierung damit, dass er "die Menschen hier in Deutschland ein bisschen wachrüttelt" möchte.
Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, hat erneut die Zögerlichkeit Deutschlands bei der Lieferung schwerer Waffen kritisiert. Die Ukraine begrüße die jüngste Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz zu neuen Waffenlieferungen, sagte Melnyk im ZDF. "Aber wenn wir ehrlich sind: 100 Tage Krieg - bis heute wurde noch kein einziges schweres Gerät in die Ukraine geliefert aus Deutschland".
"Die ersten Waffen werden wahrscheinlich erst Ende Juni ankommen", sagte Melnyk. Scholz hatte im Bundestag am Mittwoch die Lieferung des modernen Luftverteidigungssystems IRIS-T-SLM sowie eines Ortungsradars angekündigt. Zudem will Deutschland der Ukraine vier Mehrfachraketenwerfer vom Typ MARS II liefern.
Zuvor hatte die Bundesregierung bereits zugesagt, der Ukraine Panzerhaubitzen und Gepard-Flugabwehrpanzer zur Verfügung zu stellen. Über einen Ringtausch sollen zudem Länder wie Griechenland und Tschechien Panzer aus Sowjetzeiten an die Ukraine liefern, die dann von Deutschland bei den NATO-Verbündeten durch modernes Gerät ersetzt werden.
