
Melat Kejeta - alles andere als ein Märchen
n-tv
Melat Kejeta ist eine der schnellsten Frauen über 42 Kilometer, die Deutschland je hatte. Weil sie nicht aufhört zu kämpfen, selbst wenn sie vor Unterdrückung flüchten muss. Über eine Frau, die sich durchbeißt, ihre "Mama" vermisst - und eine Marathon-Medaille gewinnen kann.
Viele Berichte über Melat Kejeta klingen ähnlich. Vom Märchen ist da die Rede. Das Märchen der Marathonläuferin, die fliehen musste - aber in Deutschland ihr Glück fand. Doch so einfach ist es nicht. So simpel ist es schlichtweg nie, wenn es um eine Flucht vor Gewalt, Unterdrückung und Repressionen geht. Märchen sind diese dramatischen Geschichten zu keiner Zeit. Zu viel persönliches Leid ist damit verbunden. Traumata, die lange nachwirken können. So ist das auch bei Melat Kejeta. Denn die Läuferin lebt kein Märchen, sie kämpft wie viele Geflüchtete in Deutschland damit, tausende Kilometer entfernt von der Familie zu sein und das persönliche und berufliche Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken, mit der deutschen Bürokratie, mit dem Einleben in einer neuen Kultur - mit Alltagsrassismus im Supermarkt. Beim olympischen Marathon in der morgigen Nacht auf Samstag (0 Uhr deutscher Zeit) läuft die in Äthiopien geborene und aufgewachsene Kejeta das bisherige Rennen ihres Lebens.More Related News

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