Meinung: Schutz für Journalisten - die Alibipolitik der EU
DW
Morde an Journalisten haben in der EU in den letzten Jahren Schlagzeilen gemacht. Jetzt will Brüssel sie besser schützen. Aber das ist nur eine Geste - der Grund ist ein Versagen des Rechtsstaats, meint Barbara Wesel.
Die prominentesten Fälle von ermordeten Journalisten, die in den letzten Jahren die Öffentlichkeit aufschreckten, waren der Tod von Daphne Caruana Galizia in Malta und Jan Kuciak in der Slowakei. Beide führten zu Massendemonstrationen und dem Wechsel der Regierungen. Dann schockierte der Mord an Kriminalreporter Peter R. de Vries in diesem Sommer die Niederlande, wogegen im Frühjahr der Tod des griechischen Polizeireporters Giorgos Karaivaz kaum internationale Schlagzeilen machte.
Jetzt will die EU Journalisten besser schützen, aber das ist kaum mehr als eine hilflose Geste. Denn die Gründe sind strukturell und deuten auf ein tieferliegendes Versagen.