
"Meine Kamera öffnet mir Schlösser und Türen"
n-tv
Der Fotograf Olaf Heine hat wohl einen der schönsten Jobs der Welt - oder wie käme man Stars, Landschaften und Themen sonst noch näher, als ganz dicht mit der Kamera draufzuhalten? Die Ergebnisse sind ab dem Wochenende in der Galerie Camera Work in Berlin zu bewundern. Mit ntv.de spricht er vorher darüber, was ihn antreibt, warum "Drang" nicht mit "drängeln" gleichzusetzen ist und warum er seine Arbeit wie die Luft zum Atmen braucht.
ntv.de: Iggy Pop sagte vor einer Weile über dich: "[…] Olaf is a young man blessed with a clear and inescapable German eye. You better run or fight back". Also kurz gesagt: Deinem - deutschen - Blick kann man nicht entkommen ...
Olaf Heine: Ich habe über einen längeren Zeitraum mit ihm gearbeitet und anfangs mag ich wohl noch ein "young man" gewesen sein (lacht). Ich verstecke meine Herkunft ja nicht, und damals, als wir uns die ersten Male getroffen haben, wohnte ich in den USA. Aber ich denke, er hat mich direkt mit Berlin in den Zusammenhang gebracht, wo er auch mal eine Weile gelebt hat. Ich glaube, wenn man - wie ich - nicht in einer Weltmetropole geboren wurde, dann muss man auf eine gewisse Art getrieben sein. Das war ich damals und bin es noch heute. Dann wird manches zum Selbstzweck, um weiterzukommen. Bei mir ist es die Fotografie. Unsere Welt ist ja recht seltsam und wenn ich darauf warte, dass die Dinge zu mir kommen, dann weiß ich nicht, ob das Leben überhaupt diese Intensität hätte, die ich gern spüre. Man muss hingehen, man muss Mauern einreißen.
Eine große Ausstellung steht jetzt an, wie ist dein Gefühl?
