Mehrheit in Sachsen will späteren Kohle- und Atomausstieg
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Angesichts des Ukraine-Kriegs will eine Mehrheit der Menschen in Sachsen laut einer Umfrage einen späteren Ausstieg aus Kohle- und Atomenergie. Nach dem vom Portal Sächsische.de und dem Institut Civey durchgeführten Meinungsbild sprachen sich über drei Viertel der Befragten dafür aus, den Ausstieg aus der Kohleenergie zu verschieben, um künftig unabhängiger von Russland zu sein. Rund 18 Prozent waren gegen eine solche Verschiebung, der Rest war unentschlossen.
Derzeit ist der Kohleausstieg für das Jahr 2038 vorgesehen. Die neue Bundesregierung hatte sich in ihrem Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, ihn aus Klimaschutzgründen auf 2030 vorzuziehen.
Ein ähnliches Stimmungsbild zeigte sich der Erhebung zufolge beim Atomausstieg, der nach Plänen der Bundesregierung bis Ende 2022 abgeschlossen sein soll. Rund drei Viertel der Befragten in Sachsen sprachen sich demnach für längere Laufzeiten aus, rund 17 Prozent wollten an den bisherigen Ausstiegsplänen festhalten.
Die federführenden Bundesministerien machten am Dienstag aber klar, dass sie keine Laufzeitverlängerung ins Auge fassen. Die letzten drei Atomkraftwerke sollen damit spätestens am 31. Dezember abgeschaltet werden.