Mehrheit in Niedersachsen stellt Atomausstieg in Frage
n-tv
Hannover (dpa/lni) - Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sind einer Umfrage zufolge 70 Prozent der Menschen in Niedersachsen dafür, den Atomausstieg zu überdenken. Das ist das Ergebnis des am Mittwoch veröffentlichten ersten "Niedersachsen Checks", einer vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von 43 niedersächsischen Tageszeitungen durchgeführten repräsentativen Umfrage.
Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) hält es den Angaben zufolge rückblickend außerdem für falsch, dass in der Vergangenheit bereits drei von insgesamt vier Kernkraftwerken in Niedersachsen abgeschaltet wurden.
Bundesweit sind derzeit noch drei Atomkraftwerke in Betrieb - eine der Anlagen steht in Lingen im Emsland. Am Netz sind zudem noch die Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2. Alle sollen bis Ende des Jahres abgeschaltet werden.
Über die Hälfte der Befragten (55 Prozent) waren trotz der Sorge um die Sicherheit der Energieversorgung der Auffassung, dass der Import von Erdgas und Erdöl aus Russland gestoppt werden sollte - auch wenn dadurch die Preise für Strom, Gas, Benzin und Diesel weiter steigen würden.