Mehrere Tote bei russischem Angriff auf Lwiw
ProSieben
Das orthodoxe Osterfest feiern Menschen in der Ukraine erst kommendes Wochenende. Der Beginn der Karwoche ähnelte für sie den Kriegstagen zuvor: russische Luftangriffe, schwere Kämpfe im Osten des Landes, Tote, Flucht und Vertreibung.
Russland hat seine Luftangriffe auf die Ukraine verstärkt und nach eigenen Angaben allein in der Nacht zum Montag über 100 Ziele angegriffen. Beim Raketenbeschuss der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) kamen nach Angaben der Behörden mindestens sechs Menschen ums Leben. Tote wurden auch aus anderen Landesteilen gemeldet.
In der Ost-Ukraine gingen die schweren Kämpfe weiter, dort wird in den kommenden Tagen mit einer Großoffensive russischer Truppen gerechnet. In der heftig umkämpften Hafenstadt Mariupol ließen ukrainische Kämpfer erneut ein Ultimatum der Russen verstreichen. Sie weigerten sich, die Waffen niederzulegen und aufzugeben.
In einem Lagebericht der britische Geheimdienste hieß es, die Angriffe Moskaus auf bewohnte Gebiete in Mariupol ähnele dem russischen Vorgehen in Tschetschenien 1999 und in Syrien 2016 und widerspreche der Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums zu Beginn des Krieges, dass man keine Städte oder die ukrainische Bevölkerung angreifen wolle.
Unter den Verletzten in Lwiw ist nach Angaben des Bürgermeisters auch ein Kind. Über die Anzahl der Raketen gibt es unterschiedliche Angaben, es wird von vier oder fünf Einschlägen berichtet. Es sollen Militärobjekte getroffen worden sein, aber auch zivile Objekte wie ein Reifenservice und ein Hotel. Lwiw war in der Vergangenheit schon Ziel von Luftangriffen. In der Nähe der Stadt gibt es mehrere Militärobjekte und sie gilt als wichtiger Umschlagpunkt für Waffenlieferungen aus dem Westen.
Dramatische Lage in umkämpfter Hafenstadt Mariupol