Mehrere Kommunen setzen auf Nachwuchsprogramm für Zahnärzte
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Gerade in ländlichen Räumen kann der Weg zum nächsten Zahnarzt weit sein. Was ist, wenn der auch noch in den Ruhestand geht? Landkreise und Gemeinden wollen den Nachwuchs mit Stipendien binden.
Sangerhausen/Gardelegen/Magdeburg (dpa/sa) - Mehrere Kommunen in Sachsen-Anhalt versuchen inzwischen frühzeitig, angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte über ein Stipendium an sich zu binden. Die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) hat bislang entsprechende Kooperationen mit dem Burgenlandkreis, dem Altmarkkreis Salzwedel und der Stadt Gardelegen geschlossen. An diesem Donnerstag kommt der Landkreis Mansfeld-Südharz hinzu. In den Regionen gibt es immer weniger praktizierende Zahnärzte. Und so wollen die Kommunen Studierende während des Studiums finanziell unterstützen. Im Gegenzug verpflichten sich die Mediziner, nach dem Abschluss im Landkreis oder in der Stadt zu praktizieren.
Die Stadt Gardelegen ist schon mit ihrem Gardelehrer-Stipendium Vorreiter gewesen und ist es nun auch bei der Unterstützung von Zahnmedizinern. Sie will für die Zeit des Studiums monatlich 500 Euro springen lassen, damit der Stipendiat oder die Stipendiatin nach dem Studium dort tätig wird. Der anstehende Mangel ist laut Bürgermeisterin Mandy Schumacher offensichtlich: in zwei Jahren werden von zwölf Zahnärzten maximal noch sieben praktizieren. Bislang hat sich laut der Stadt noch niemand beworben, die Bewerbungsfrist läuft aber auch noch bis zum 31. Oktober. Laut der KZV ist Gardelegen die erste Stadt, mit der eine solche Kooperation besteht.
Die KZV hat jüngst selbst angesichts des drohenden Zahnarztmangels ein Stipendium ins Leben gerufen. Es sollen jährlich zwölf Stipendien für Studienplätze in der ungarischen Stadt Pécs vergeben werden. Die Bewerberzahlen für die erste Runde in diesem Jahr würden noch nicht veröffentlicht, sagte ein KZV-Sprecher. Ziel des Programms ist es, junge Menschen mit dem Studienwunsch Zahnmedizin anzusprechen, die aber aufgrund der in Deutschland streng nach NC geregelten Studienplatzvergabe kaum eine zeitnahe Chance auf einen Studienplatz haben. Die Lehrveranstaltungen an der Uni Pécs fänden auf Deutsch statt. Die Stipendiaten müssten sich verpflichten, nach dem Studium in Sachsen-Anhalt als Zahnarzt zu arbeiten.