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Mehrere afghanische Frauenhäuser geschlossen
n-tv
Bereits vor Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im August 2021 leiden afghanische Frauen unter Unterdrückung und Gewalt. Schutz boten einst die 24 Frauenhäuser im Land. Doch seit dem Machtwechsel schwindet die Sicherheit zunehmend: Auch die letzten Zufluchtsorte werden nun geschlossen.
Fatima war sieben Jahre alt, als sie einen 80 Jahre alten Mann heiraten musste. Sie wurde vergewaltigt und geschlagen, versuchte, sich umzubringen. Immer wieder floh Fatima, bis sie in einem Frauenhaus Zuflucht fand. Es ist eines der wenigen, die nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan offen geblieben sind. Mit Tränen in den Augen erzählt die heute 22-Jährige von ihrem gewalttätigen Ehemann. Als Zehnjährige wurde ihr Kopf gegen einen Nagel in der Wand gedrückt. "Mein Schädel knackte und ich bin fast gestorben", sagt Fatima, die in Wirklichkeit anders heißt.
Patriarchale Traditionen, Armut und mangelnde Bildung beschränken seit Jahrzehnten die Rechte der Frauen in Afghanistan. 87 Prozent von ihnen wurden laut Angaben der Vereinten Nationen Opfer körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt. Unter der alten Regierung gab es in dem Land mit 38 Millionen Einwohnern 24 Frauenhäuser - fast alle von der internationalen Gemeinschaft finanziert. Die Plätze reichten schon damals bei Weitem nicht aus. Doch seit der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban im August ist das Schutzsystem fast völlig zusammengebrochen.