
Mehr Umweltzonen bei neuen Schadstoff-Grenzwerten möglich
n-tv
Eine Umweltzone gibt es in Sachsen bisher nur in der Stadt Leipzig. Jetzt will die Europäische Union die Grenzwerte für Luftschadstoffe verschärfen. Damit könnten möglicherweise auch in anderen Städten solche Zonen notwendig werden.
Dresden (dpa/sn) - In den großen Städten in Sachsen könnte schon bald erneut über die Einführung von Umweltzonen diskutiert werden. Lufthygienische Analysen müssten zeigen, ob eine Umweltzone benötigt werde, wenn die Europäische Union die Grenzwerte für Schadstoffe verschärfe, sagte der Leiter des Umweltamtes in Dresden, René Herold, der Deutschen Presse-Agentur. In Umweltzonen dürfen in der Regel nur Fahrzeuge fahren, die bestimmte Abgasstandards einhalten. Damit sollen vom Verkehr verursachte Schadstoffemissionen verringert werden.
Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten hatten sich im Dezember in Brüssel auf die neue Schadstoffnorm Euro 7 geeinigt. Demnach sollen erstmals auch Grenzwerte für Brems- und Reifenabrieb eingeführt werden. Die EU-Staaten und das Europaparlament müssen der Einigung noch formal zustimmen. Die Regeln sollen nach Angaben des Parlaments 30 Monate nach ihrem Inkrafttreten für Autos sowie Kleintransporter und 48 Monate nach diesem Zeitpunkt für Busse und Lkws gelten.
Bis jetzt war Dresden ebenso wie Chemnitz ohne Umweltzone ausgekommen. Mit einem Paket an Maßnahmen seien in der Landeshauptstadt seit 2017 auch an der am stärksten mit Schadstoffen belasteten Messstelle die Grenzwerte eingehalten worden, sagte Herold. Damit gebe es bislang keine Rechtfertigung für die Einrichtung einer Umweltzone. Auch in Chemnitz ist laut Stadt eine Umweltzone nicht nötig, solange die Grenzwerte für Luftschadstoffe nicht verschärft würden.