Mehr Tierwohl: Schlachtung mit Achtung
ZDF
Wer sieht, wie es in Schlachthöfen zugeht, dem vergeht der Appetit. Alternativen zur industriellen Fleischproduktion mit schonender Schlachtung.
In Deutschland wurden im letzten Jahr rund 53,2 Millionen Schweine und 3,4 Millionen Rinder geschlachtet. In vielen Fällen erweist sich der Transport zum Schlachthof als Tierquälerei: Trennung von der Herde, eine strapaziöse Fahrt, eine fremde, beängstigende Umgebung und ein häufig grausames Ende: Langzeituntersuchungen im Kreis Darmstadt haben gezeigt, dass 48,9 Prozent der Rinder bei ihrer Schlachtung nicht ausreichend betäubt waren. Der Schweizer Bio-Landwirt Nils Müller erspart seinen Rindern den Weg zum Schlachthof, indem er eine außergewöhnliche Methode anwendet: den sogenannten Weideschuss. Er erlegt seine Rinder mit dem Gewehr auf der heimischen Weide, im Beisein der Stammherde. Mit einem Kugelschuss in den Kopf betäubt er das Tier. Innerhalb von 90 Sekunden muss er es an den Hinterläufen aufhängen und mit einem Schnitt durch die Kehle ausbluten lassen. Was martialisch wirkt, ist aus Sicht des Landwirts die schonendste und am meisten artgerechte Form des Schlachtens: Ein schneller Tod inmitten der vertrauten Artgenossen, ohne Angst und ohne Tiertransport. Müller schlachtet rund zehn Rinder im Jahr.More Related News