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Mehr Sachsen-Anhalter auf Pflegebedürftigkeit begutachtet
n-tv
In Sachsen-Anhalt steigt der Anteil alter Menschen. Entsprechend sind mehr Senioren auf Pflege angewiesen. Für den Medizinischen Dienst bedeutet das mehr Aufträge. Hausbesuche bleiben der Ausnahmefall.
Magdeburg (dpa/sa) - Der Medizinische Dienst Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr mehr Menschen auf ihre Pflegebedürftigkeit hin begutachtet. Insgesamt sei es in rund 89 700 Fällen um die Feststellung einer möglichen Pflegebedürftigkeit gegangen, teilte der Medizinische Dienst in Magdeburg auf Nachfrage mit. Das seien gut 3040 Aufträge mehr gewesen als im Jahr zuvor. "Damit setzt sich die Zunahme an Aufträgen zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit aufgrund des demografischen Wandels auch im Jahr 2021 fort", sagte der Vorstandsvorsitzende des Medizinischen Dienstes Sachsen-Anhalt, Jens Hennicke.
Insgesamt habe das Unternehmen die soziale Pflegeversicherung im vergangenen Jahr mit insgesamt etwa 100 400 Aufträgen unterstützt. Dabei ging es neben der Pflegebedürftigkeit auch um Gutachten für Pflegehilfsmittel und sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, wie etwa Treppenlifte oder ebenerdige Duschen.
Rund 41 800 Menschen hatten den Angaben zufolge im vergangenen Jahr erstmals die Feststellung der Pflegebedürftigkeit beantragt. Bei knapp 36 500 und damit 87 Prozent von ihnen waren die Voraussetzungen aus Sicht der Prüferinnen und Prüfer auch gegeben. Bei etwa 5300 Menschen (12,7 Prozent) hätten hingegen noch keine ausreichenden Voraussetzungen für eine Einstufung in einen der fünf Pflegegrade vorgelegen. Damit lag die Verteilung auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr 2020. Hinzu kamen im vergangenen Jahr bei rund 40 000 Menschen Überprüfungen, ob der Pflegegrad erhöht werden muss. Das traf den Angaben zufolge in rund 77 Prozent der Fälle zu. In wenigen Ausnahmefällen (0,4 Prozent) sei ein niedrigerer Pflegegrad als zuvor festgestellt worden.