Mehr Männer an die Grundschulen: Modellprojekt gestartet
n-tv
Hamburg (dpa/lno) - Hamburgs Schulbehörde und die "Zeit"-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius haben ein gemeinsames Modellprojekt gestartet, um mehr Männer als Grundschullehrer zu gewinnen. "Wir stellen mit großer Besorgnis fest, dass die meisten Lehrkräfte insgesamt und speziell an den Grundschulen Frauen sind", sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Montag. Derzeit seien die Lehrkräfte an den 195 staatlichen Grundschulen zu 87,3 Prozent Frauen, bei den Referendaren sei der Männeranteil sogar noch geringer. So sind den Angaben zufolge nur 6,5 Prozent der zum 1. August 2022 neu eingestellten Grundschullehrkräfte im Vorbereitungsdienst Männer. "Wir wünschen uns, dass das ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis wird", sagte Rabe.
Das auf zunächst drei Jahre angelegte und mit rund 280.000 Euro ausgestattete Projekt richtet sich den Angaben zufolge an Oberstufenschüler, Studierende und Quereinsteiger. Geplant sei, bis zu zweimal pro Schuljahr einen Schülercampus zu veranstalten, bei dem interessierte Oberstufenschüler über "den abwechslungsreichen und manchmal herausfordernden Arbeitsalltag einer Grundschullehrkraft" sowie über das Studium informiert werden sollen. Darüber hinaus soll eine Kooperationsstruktur entwickelt werden, um den jungen Männern danach Praktika und Hospitationen an Grundschulen zu ermöglichen. Zuletzt soll dann ein Netzwerk für Grundschullehrer etabliert werden, in dem sich Neueinsteiger mit erfahrenen Grundschullehrern austauschen sollen.