Mehr Gewalt gegen Migranten in Sachsen-Anhalt verzeichnet
n-tv
Asylbewerber und Geflüchtete werden immer wieder Opfer von Gewalt in Sachsen-Anhalt. Die Behörden registrieren einen Anstieg der Fälle. Die Opposition im Landtag fordert eine Reaktion.
Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt hat eine Zunahme von politisch motivierten Gewaltstraftaten gegen Asylbewerber und Flüchtlinge verzeichnet. Es habe im vergangenen Jahr einen Anstieg um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr gegeben, sagte Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang am Donnerstag im Landtag. 2023 wurden 63 Gewaltdelikte erfasst, im Jahr zuvor 48. Die Länder seien noch dabei, die Statistik zur politisch motivierten Kriminalität zu erstellen, deshalb seien noch keine Vergleiche möglich, so die Ministerin.
Gleichzeitig gibt es laut Zieschang einen Rückgang der politisch motivierten Straftaten gegen Asylunterkünfte. "Wir hatten im letzten Jahr fünf Angriffe dieser Art", sagte die CDU-Politikerin. 2022 waren es laut dem Innenministerium sieben gewesen. "Die Landesregierung verurteilt jede Form von fremdenfeindlichen Angriffen", sagte Zieschang. "Solche Straftaten werden konsequent verfolgt und geahndet."
Angesichts des Anstieges der verzeichneten Angriffe auf Migranten forderte die Linke eine Reaktion der Landesregierung. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) müsse Migrantenverbände, Moscheen, Kulturzentren, Beratungsstellen und weitere Organisationen zu einem Austausch einladen, hieß es. In Sachsen-Anhalt lebten im Bundesvergleich besonders wenige Migranten, sie erlebten aber besonders häufig rassistische Angriffe, sagte die innenpolitische Sprecherin Henriette Quade.