Mehr Dopingfälle bei Olympia in Tokio?
DW
Mit einem Rekord-Kontrollprogramm sollen Dopingsünder bei den Olympischen Spielen in Tokio enttarnt werden. Die Corona-Pandemie könnte den Sportbetrügern in die Hände gespielt haben.
Wer die Frage stellt, wie fair die Olympischen Spiele von Tokio in Pandemie-Zeiten sein können, kommt um das Doping-Problem nicht herum. Die Corona-Krise hat möglicherweise Dopingsündern in die Hände gespielt. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) war auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle im vergangenen Jahr gezwungen, die Tests außerhalb von Wettkämpfen drastisch zu reduzieren. Im April 2020 beispielsweise wurden nach Informationen der WADA weltweit nur 578 Blut- und Urinproben genommen. Im Jahr zuvor hatte es im Vergleichsmonat noch 25.219 Dopingtests gegeben. "Die sinkende Zahl der Tests könnte einigen Athleten ermöglicht haben, während der Vorbereitung auf die Spiele zu dopen. Sie wussten, dass die Wahrscheinlichkeit, noch einmal getestet zu werden, gering oder gleich null war", sagt April Henning der DW. Die Anti-Doping-Expertin arbeitet als Dozentin an der schottischen Universität Stirling.More Related News