Mehr Berufspendler trotz Jobangeboten in Thüringen
n-tv
Viele Thüringer fahren zur Arbeit in die Nachbarbundesländern. Dabei bieten Jobbörsen tausende offene Stellen im Freistaat. Gewerkschafter sehen einen Grund dafür auch im zu geringen Lohnniveau.
Erfurt (dpa/th) - Schlechte Nachricht für den Thüringer Arbeitsmarkt: Trotz vieler Jobangebote und Fachkräftemangels im Freistaat ist die Zahl der Berufspendler in andere Bundesländer gestiegen. Gleichzeitig kommen aber auch mehr Menschen aus anderen Bundesländern nach Thüringen zur Arbeit, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Montag mitteilte. "Wenn die Infrastruktur und die Arbeitsbedingungen stimmen, werden Jobs in der Heimat für viele Menschen immer attraktiver", sagte der Chef der Regionaldirektion, Markus Behrens.
Nach den Zahlen der Regionaldirektion waren von den insgesamt 854.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort Thüringen Mitte vergangenen Jahres 126.100 Berufspendler. Damit arbeitete jeder siebte Thüringer Arbeitnehmer in einem anderen Bundesland. Das waren 1800 mehr als im Jahr zuvor.
Die Zahl der Menschen, die nach Thüringen zur Arbeit kamen, lag nur bei 74.400 - jedoch mit steigender Tendenz. 2021 waren es erst 71.500 Einpendler. Die Daten stammen laut Regionaldirektion von Juni 2022.