Mehr als 4.200 Azubis pendeln in andere Bundesländer
n-tv
Viele Jugendliche verlassen täglich für ihre Lehrstelle Thüringen. Die Zahl der in andere Bundesländer pendelnden Azubis ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
Halle/Erfurt (dpa/th) - In Thüringen pendeln mehr als 4.200 jungen Menschen zu ihrem Ausbildungsplatz in andere Bundesländer. Das sind nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Halle/Saale 586 Jugendliche mehr als vor fünf Jahren (+16,1 Prozent). Nach Thüringen pendeln mehr als 2.100 Auszubildende. Das seien 187 Nachwuchskräfte weniger als vor fünf Jahren (-8 Prozent).
Auffällig sei, dass sich für den Wunschberuf oder -arbeitgeber mehr junge Männer täglich mit dem Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr auf den Weg machten. Von den Auspendlern seien 2.600 männlich, und von den Einpendlern nach Thüringen seien 1.400 junge Männer.
Der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens, sieht drei Hauptgründe für das Pendlerverhalten von Lehrlingen: "Entweder haben sie ihren gewünschten Ausbildungsberuf außerhalb ihrer Heimatregion gefunden, bevorzugen einen Arbeitgeber, der nicht lokal angesiedelt ist, oder der Standort der Berufsschule liegt am Ausbildungsort." In Zeiten des Fachkräftebedarfs sei es jedoch nicht nötig, seine Heimatregion zu verlassen. Auch kleine, nicht namhafte Ausbildungsbetriebe böten gute Rahmenbedingungen, sagt Behrens.