Medizinischer Dienst untersucht vermutete Behandlungsfehler
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Magdeburg (dpa/sa) - Der Medizinische Dienst Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr 334 vermutete Behandlungsfehler untersucht. Bei jedem fünften Gutachten (21,2 Prozent) erkannte er tatsächlich einen Fehler und einen Schaden für die Patientin oder den Patienten, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Statistik des Dienstes hervorgeht. In 14,7 Prozent der Fälle stellten die Gutachterinnen und Gutachter fest, dass der Behandlungsfehler auch die Ursache des Schadens war. In der Summe waren das 49 Fälle im Land. Die festgestellten Behandlungsfehler betreffen unterschiedlichste Erkrankungen und Behandlungen.
Mit dem Verdacht auf einen Fehler haben sich im vergangenen Jahr besonders häufig Menschen mit Blick auf Pflegebehandlungen gewendet. Dort gab es laut dem Medizinischen Dienst 54 Vorwürfe gegen ambulante oder stationäre Pflegeeinrichtungen sowie 61 Vorwürfe mit Bezug auf die Pflege bei Krankenhausbehandlungen. Als Beispiele nennt er Folgen falscher Lagerung von Bettlägerigen oder eine mangelnde Flüssigkeitszufuhr. In der Orthopädie und Unfallchirurgie wurde der Verdacht auf Behandlungsfehler am häufigsten im Zusammenhang mit Hüft- und Kniegelenkoperationen geäußert; alles in allem waren es 25 vermutete Fehler.
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