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Medizin-Nobelpreis geht an Svante Pääbo
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Der Schwede forscht in Leipzig. Er wird für seine Pionierleistungen auf dem Gebiet der menschlichen Evolution geehrt. Pääbo sequenzierte als erster Forscher das Neandertaler-Genom.
Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den in Leipzig forschenden Schweden Svante Pääbo für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution. Das gab die Nobelversammlung des Karolinska-Instituts in Stockholm bekannt. Pääbo ist Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie. Er sequenzierte unter anderem als erster Forscher das Neandertaler-Genom.
Diese Nominierung macht den Anfang im Reigen der Nobelpreisträger. Am Dienstag und Mittwoch folgen die Auszeichnungen in Physik und Chemie, am Donnerstag der ebenso renommierte Literaturnobelpreis und am Freitag der Friedensnobelpreis, der im Unterschied zu den anderen Auszeichnungen nicht in der schwedischen Hauptstadt, sondern im norwegischen Oslo verliehen wird.
Das geschieht traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel. In seinem Testament hatte der Stifter bestimmt, dass der Großteil seines verbliebenen Kapitals angelegt und die Zinsen daraus als Preisgeld ausgeschüttet werden sollen - an diejenigen, die "im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erwiesen haben". Die Auszeichnungen sind mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 914.000 Euro) dotiert.
Der Wirtschaftsnobelpreis, dessen Träger am Montag in einer Woche ausgerufen wird, geht dagegen nicht auf Nobel selbst, sondern auf eine Stiftung der Schwedischen Nationalbank zurück. Er wurde 1969 erstmals verliehen; das Preisgeld ist genauso hoch wie in den anderen Disziplinen.
Seit 1901 haben 224 Menschen den Medizin-Nobelpreis erhalten, darunter 12 Frauen. Im Vorjahr war mit Blick auf den Kampf gegen die Corona-Pandemie vorab spekuliert worden, dass die Auszeichnung an die Entwickler der mRNA-Impfstoffe gehen könnte. Am Ende erhielten sie David Julius aus den USA und der im Libanon geborene Ardem Patapoutian. Die beiden Wissenschaftler hatten Zellrezeptoren entdeckt, über die Menschen die Temperatur und Berührungen wahrnehmen.